Sri Lanka - Tuktuk, Gehupe, Menschen mit Regenschirmen, Linksverkehr, volle Züge und Local Busse, fast nur Barzahlung in den Unterkünften, Banken und Geldautomaten ohne Ende, friedvolle und gut genährte herrenlose Hunde, neugierige Menschen (Woher kommst du? Wohin fährst du? Wie lange bleibst du in Sri Lanka?), völlig verschmutzte öffentliche Toiletten, Streifenhörnchen, ganz schlechter Kaffee ....
Diesmal wollten wir nur dem Winter entfliehen und hatten einen günstigen Flug mit Ethiad Airways über Abu Dhabi nach Colombo, der Hauptstadt Sri Lankas, gefunden. Vor dem Winter fliehen - das hat nicht gänzlich geklappt. Bibberten doch im Februar in Deutschland viele Menschen bei der klirrenden Kälte, hatte es uns auch bei der Wiederankunft am 28.02.2018 noch erwischt - Temperatursturz um mehr als 40 Grad!
Übrigens: ich habe mir mal einen neuen großen Rucksack geleistet - habe ich doch bisher immer auf die Fa. Jack Wolfskin geschworen, ist es diesmal einer von der Fa. Deuter geworden.
Nachdem wir fast mitten in der Nacht (03.25 Uhr) auf Colombos Flghafen gelandet waren, mussten wir uns erst einmal ein Visum beschaffen. Das ging recht zügig. Visa können dort an einem Schalter entweder in US$ (pro Person: 40 US$) oder auch in Euro (pro Person 38€) erworben werden.
Wir hatten bereits zu Hause beschlossen, dass wir uns direkt in ein Taxi setzen und uns nach Kandy, ca. 120 Kilometer vom Flughafen entfernt, fahren lassen. Gesagt - getan; für umgerechnet ca. 37€ ging es in einer halsbrecherischen Fahrt zu unserer ersten Unterkunft, die wir von zu Hause gebucht hatten, zur River Valley Residence. In Sri Lanka wird überholt (auch bei Gegenverkehr) und gehupt, was das Zeug hält.
Unser Zuhause für die nächsten zwei Nächte lag etwas außerhalb von Kandy. Unsere Vermieter waren supernett und haben gleich, nachdem wir ankamen, unser Zimmer gereinigt, so dass wir uns bereits am frühen Vormittag frisch geduscht zu Fuß in die Stadt aufmachten.
Beim Überqueren einer Brücke in der Nähe unserer Unterkunft lässt der Blick erahnen, wie grün und bergig die Umgebung hier ist.
Noch sehr müde vom Hinflug ging es nach einem leckeren Essen im Restaurant Mango Gardens am Nachmittag zur Unterkunft zurück.
Für den nächsten Tag hatten wir eine Wanderung in die Bergregion Knuckles Range gebucht. Die Bergrücken mit ihren aneinander gereihten Gipfeln ähneln den Knöcheln einer Faust. Die Region heißt auch Dumbara Hills, was so viel wie Nebelberge bedeutet. Dies trifft es ganz gut, denn die Berge - bis zu 1900 Meter hoch - sind oft in dicke, dichte Nebelschwaden gehüllt.
Kurz nach acht wurden wir von einem Kleinbus, in dem noch zwei Amerikaner saßen, abgeholt. Wer glaubt, dass es dann anders ist als in Südamerika, den muss ich enttäuschen. Auf dem Weg zum Bergmassiv mussten wir noch Wasser kaufen, dann musste der guide noch frühstücken, ein paar Kilometer weiter bei der Parkrangerstation die permits holen und anschließend an einem Essenstand noch unser Mittagessen mitnehmen.
Nach ca. zweieinhalb Stunden Fahrt hatten wir unser Ziel erreicht und nun ging es zu Fuß weiter. Es tat richtig gut, frische Luft zu atmen.
Irgendwann mussten dann die Gamaschen angezogen werden. Hier haben wir zum ersten Mal Bekanntschaft mit Blutegeln gemacht. Ich kann dazu nur sagen, dass man diese Tierchen gar nicht spürt; es blutet einfach ziemlich heftig und das ist auch schon alles. Am besten ist es, auf diese Wunden anschließend eine antibaktreielle Lotion wie z. B. Dettol (bekommt man in Sri Lanka in der Apotheke zu kaufen) zu geben. Haben sich die Blutegel bpsw. an Hose oder Strümpfen festgebissen, kann man sie mit Salz oder auch Nikotin in Kontakt bringen und dann fallen sie ab. Meine Gamaschen waren hier sehr hilfreich, aber auch ich hatte drei Blutegelbisse zu verzeichnen.
Wir hätten gerne den Gipfel der Knuckles bestiegen. Da es dort aufgrund der Wolkendecke mehr nach Regen aussah, war es aufgrund des rutschigen Weges zu gefährlich.
Wir entschlossen uns dann zu einem Wasserfall zu gehen - auch der Weg dorthin war sehr rutschig.
Bei den nächsten vier Bildern kann man unschwer erkennen, wie schnell das Wetter im Minutentakt umschlägt - zuerst noch mitten in den Wolken, scheint kurze Zeit später die Sonne.
... bis zu diesem Wasserfall, unter dem wir dann auch ein Bad nahmen.
Da wir am Abend zu müde waren, um in die Stadt zum Essen zu gehen, hat uns der Eigentümer unserer Unterkunft sowohl ein leckeres Curry als auch den Gerstensaft des Landes geholt.
Am nächsten Tag verließen wir Kandy. Zuerst brachte uns ein Tuktuk zum Bahnhof. Da wir bereits an unserem Ankunftstag erfahren hatten, dass die Tickets für die 1. Klasse nicht mehr käuflich waren, haben wir uns am Schalter zwei Fahrkarten für die 2. Klasse für umgerechnet 1,80€ nach Nanu Oya gekauft. Als wir auf den Bahnsteig gingen, wurden wir angesprochen, ob wir ca. fünf Euro pro Person für einen Sitzplatz bezahlen möchten. Wir bejahten dies, sagten aber, dass wir nur zahlen, wenn wir wirklich einen Sitzplatz bekommen.
So sieht die Anzeige am Bahnhof aus - alles andere als modern!
Der Zug kam mit 20-minütiger Verspätung in Kandy an - alle Sitzplätze belegt und nicht nur das: der Zug war proppevoll auch mit Menschen, die zwischen den Sitzplätzen standen.
Es ist wohl üblich, durch die geöffneten Fenster des Zuges schnell eine Tasche o. ä. auf einen frei werdenden Sitz zu werfen, so dass dieser besetzt scheint. Die Typen, die uns angesprochen hatten, konnten uns lediglich einen Sitzplatz organisieren. Allerdings mussten wir nicht lange auf einen zweiten Sitzplatz warten. Der Zug selbst zockelt im Schritttempo (viereinhalb Stunden für ungefähr 80 Kilometer) durch eine tolle Landschaft mit Teeplantagen und vielem saftigen Grün.
Mein Nachbar war wohl sehr müde; nicht nur wir, sondern fast jeder, der ein Smartphone dabei hatte, hat auf den Auslöser gedrückt.
Die beiden saßen mir gegenüber und hatten sich eine Menge zu erzählen.
So trocknet Wäsche ganz schnell.
In Nanu Oya wurden wir von einem Taxi abgeholt. Unsere Unterkunft in Nuwara Eliya, die am höchsten gelegene Stadt der Insel, hatte uns einen kostenfreien Transfer angeboten, den wir gerne in Anspruch nahmen.
Am späten Nachmittag machten wir noch einen kurzen Ausflug zu Fuß in die Stadt. Der Eigentümer unserer Unterkunft hatte uns für den nächsten Tag einen Transport in den Nationalpark "Horton Plains" organisiert.
Um 05.30 Uhr fuhren wir zusammen mit einem Pärchen aus der Schweiz los. Unterwegs konnten wir einen tollen Sonnenaufgang beobachten.
Über den Wolken ...
Am Eingang des Nationalparks - eine Autoschlange
Hier ist nichts erlaubt - außer wandern.
Auch der zweite Aussichtspunkt - world's end - erreicht.
Von hier wanderten wir wieder zum Parkeingang zurück.
Nuwara Eliya besitzt einen See, um den wir, noch nicht genug vom "zu Fuß gehen" einen wunderschönen Spaziergang machten.
Unterwegs ...
In Ella hatten wir ein Zimmer in der Unterkunft Yoho Elegant Home Stay Ella gebucht. In dieser günstigsten Unterkunft während unseres Urlaubs gab es das beste Frühstück während unserer ganzen Reise.
Ella ist in eine traumhaft schöne Berglandschaft auf ungefähr 1000 m Meereshöhe gebettet. Hier gibt es zahlreiche Gästehäuser, Bars und Restaurants und trotz der vielen Touristen haben wir uns hier sehr wohl gefühlt.
Nachdem wir unsere Rucksäcke im Zimmer abgestellt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Little Adam's Peak, der südöstlich von Ella liegt.
Nach einem kurzen Aufenthalt wanderten wir einen Teil des gleichen Weges zurück.
Solche tollen Unterkünfte sieht man hier auch - Zimmer mit eigenem Pool!
Eine Teefabrik, die geschlossen war.
Blick auf die Nine-Arches-Bridge
Und hier stand uns ein Streifenhörnchen als Fotomodel zur Verfügung.
Für den nächsten Tag hatten wir uns die Wanderung auf den Ella Rock vorgenommen. Vorbei an eingen Bars in Ella ...
... und am Banhof
spazierten wir erst einmal entlang der Gleise. Das ist in Sri Lanka nichts Außergewöhnliches - die Gleise werden wie normale Wege von den Menschen benutzt. Man braucht auch keine Angst zu haben - es gibt hier keine Hochgeschwindigkeitszüge und den Zug hört man schon von Weitem.
Ella Rock - der Aufstieg ist ziemlich anstrengend, die Mühen wurden durch eine herrliche Aussicht belohnt.
Blick vom Ella Rock auf den gegenüber liegenden Little Adams'Peak
Eine Teepflückerin
Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen von Ella. Da es in Sri Lanka keinen Busfahrplan gibt, geht man einfach zur Bushaltestelle und wartet auf den nächsten Bus. Ella liegt da recht verkehrsgünstig und so mussten wir auch nicht lange warten.
Unser nächstes Ziel hieß Hambantota. Zwei Stunden Busfahrt von den Bergen ans Meer. Was für ein Glück durfte ich mir mit zwei anderen Frauen den Platz neben dem Fahrer auf dem Motorblock teilen. Und auch Mike hatte recht schnell einen passablen Stehplatz.
Unsere Unterkunft lag ein paar Kilometer weit weg vom Busbahnhof, so dass wir mit einen Tuktuk dorthin furhen.
Der Strand war ungefähr 20 Gehminuten entfernt - endlich am Meer und weit und breit kein Mensch.
In der Nähe von Hambantota liegen insgesamt drei Nationalparks. Da wir uns nicht für einen entscheiden konnten, hat unser "Hausvater" für den nächsten Tag einen Transport und Begleitung (ohne Jeep kommst du nicht in die Nationalparks hinein) organisiert. Morgens zum Yala- und nachmittags zum Bundula-Nationalpark.
Der Yala-Nationalpark ist sehr überlaufen; eine Menge Jeeps und Menschen.
Mit dem Bus ging es am nächsten Tag in die Nähe von Tangalle - unsere Unterkunft, Coconut Island, lag etwa 1,5 Kilometer von einem Busstop entfernt, wunderschön an einer Lagune gelegen.
Leider war - Trotz Buchung - unser Zimmer besetzt. Die Alternative, die uns nach langem Hin und Her angeboten wurde, war für uns nicht akzeptabel, so dass wir kurzfristig direkt in Tangalle ein Hotel für die nächsten zwei Nächte buchten. Ich erklärte dem zuständigen Typen der Unterkunft Coconut Island, dass das Tuktuk von ihm bezhalt werden müsse, was er relativ schnell auch akzeptiert hat.
Tangalle selbst ist kein schöner Ort - liegt aber sehr zentral am Meer.
Zu Fuß in Tangalle unterwegs
Noch begehbar und mit Rollern befahrbar
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Tuktuk zum Kloster Mulkirigala. Das Kloster liegt ca. 16 Kilometer nordwestlich von Tangalle und ist die bedeutendste kultrhistorische Sehenswürdigkeit der Region.
Insegsamt ca. 500 Treppenstufen nach oben
Immer wieder tolle Ausblicke
Ganz oben
Die nächsten Tage verbrachten wir in unterschiedlichen Orten, die allesamt am Meer liegen.
Zuerst in dem von Tangalle westlich liegenden Mirissa. Hier haben wir zwei Tage verbracht - am Strand und bei einer Schnorcheltour. Abends war es immer ganz schön, in einem Restaurant am Strand zu sitzen.
Danach fuhren wir mit dem Bus weiter in Richtung Colombo und zwar nach Unawatuna. Für vier Nächte hatten wir hier ein schönes Hotel mit Pool gebucht.
Blick auf Unawatuna Beach
Spaziergang über die Wallanlagen ...
... und durch die Altstadt - der Glockenturm der Dutch Reformed Chruch, ...
Am darauffolgenden Tag spazierten wir ca. 30 Minuten zum Jungle Beach. Ein kleiner Strandabschnitt, an dem man einige Fische beim Schnorcheln sehen konnte. Nicht wundern, dass bei den Aufnahmen das Datum 2016 erscheint - das Datum der Unterwasserkamera hatten wir nicht aktualisiert.
Da in der Nähe unseres Hotels auch die Bahnlinie nach Colombo liegt, fuhren wir am darauffolgenden Tag mit dem Zug nach Colombo.
So sehen die Fahrkarten aus. Wichtig ist es, diese aufzubewahren bis man den Zielbahnhof verlassen hat. Manchmal wird dort kontrolliert. Was geschieht, wenn man die Fahrkarte nicht mehr hat, kann ich nicht sagen.
Eindrücke von unserem Spaziergang durch Colombo.
Briefkasten
Hinterhofromantik
Alt und modern
Durch den Stadttteil Pettah - alles andere als gemütlich; in den Straßen ist kaum ein Durchkommen, weil Tuktuks und Kleinlaster auch hier durchfahren dürfen.
Jami ul-Alfar-Moschee
Eine kleine katholische Kirche
Der Fernsehturm in der Mitte
Nachdem wir vormittags am Strand entlang spaziert waren und im Meer gebadet hatten, hatten wir uns am Nachmittag mit Captain Fernando verabredet, um mit ihm eine kleine Bootsfahrt durch den Kanal zur Lagune zu machen.
Auf dem Weg zu Captain Fernando
Wir hatten das Gefühl, dass alles, was an Müll in den Häusern am Kanal produiziert wird, im Kanal landet.
Fischerboote
Auf einer kleinen Insel in der Lagune