Sonntag, 20. August 2017

Welterbesteig Wachau

Diesmal verschlägt es mich nach Österreich in die Nähe von Wien.
Zwischen Krems und Melk befindet sich ein ca. 35 Kilometer langer Einriss im Donautal - die Wachau. Diese Flusslandschaft wurde im Jahr 2000 durch die Aufnahme in die UNESCO-Weltkulturerbeliste geadelt. Der Welterbesteig Wachau wurde 2010 eröffnet - ein 180 Kilometer langer Ring-Höhenweg berührt alle 13 Gemeinden des Weltkulturerbes Wachau und führt an mächtigen Klöstern, Burgen, Schlössern und Ruinen vorbei.
ich bin schon sehr gespannt und hoffe auf gutes Wetter, nette Menschen und guten Wein.
Im Vorfeld hatte ich mir den Rother Wanderführer gekauft und konnte mich etwas einlesen.
Eine weitere Hilfe während der Touren war die App outdooractive, bei der alle Touren abrufbar sind.

21.08.2017
Mein Rucksack für die nächsten zehn Tage



Nach sechseinhalb Stunden Autofahrt ohne Stau habe ich Emmersdorf erreicht. Mein Auto steht hoffentlich sicher zwischen Campingplatz und Frittenbude.

Emmersdorf - Melk
9 km - 236 Höhenmeter ⬆ und 231 Höhenmeter ⬇


In Emmersdorf


Bahnviadukt


Emmersdorfer Pfarrkirche


Durch Wald und über Felder







Blick auf das Stift Melk


Donau


Über die Staumauer des Donaukraftwerks Melk





Stift Melk


Abgasskandal auf österreichisch


Kirche in Melk


Zum Abschluss: Leckeres Stöffche


22.08.2017
Melk - Aggsbach-Dorf 
17 km - 610 Höhenmeter ⬆ und 602 Höhenmeter ⬇

Kurz nach 9 Uhr bin ich nach einem leckeren Frühstück im Rathauskeller in Melk gestartet. Zuerst führten mich Treppen hinauf zum Stift Melk.



Durch das Dorf Spielberg über den Fluss Pielach ...


in den Ort Pielachberg und weiter bergan ...


 zum Joanniskreuz


Durch ein kleines Wäldchen ...


nach Schönbühel mit der Jubelkapelle



Und wieder bergauf, jetzt allerdings auf Wald- und Wiesenwegen. Bis Schönbühel waren es fast ausschließlich gepflasterte Feldwege.




Jagdhaus Hartgrub


Weggefährten



Bildbuche




Kleines Stückchen der sehr schmutzigen Donau




23.08.2017
Aggsbach-Dorf - Hofarnsdorf
16 km - 766 Höhenmeter ⬆ und 782 Höhenmeter ⬇

Zuerst einmal musste ich mit dem Bus sozusagen von Oberarnsdorf wieder zurück nach Aggsbach-Dorf fahren.
Um kurz nach 9 Uhr bin ich am gestrigen Ziel los, für gut eine Stunde immer bergan bis zur Ruine Aggstein.
Weiter ging es dann zum Dorf Maria Langegg.  Von dort wieder in den Wald hinein, vorbei am Kastlkreuz zum Hohen Stein (725 m).
Hier bin ich nicht ganz hochgeklettert - nur die erste Leiter - Vernunft siegte gegen Abenteuerdrang.
Wieder zurück zu einer Weggabelung und dann nur bergab bis Hofarnsdorf.
Beim dortigen Heurigenschank Glück ging der Wandertag fast zu Ende.
Zu Fuß an der Donau noch ca. 1,5 Kilometer bis zur Pension.
Leider muss ich die Bilder erst einmal nur in einem schönen Durcheinander posten, da sie mir alle irgendwie abhanden kamen und nur mir durch mein backup zu Hause wieder zur Verfügung stehen.






Zum Hohen Stein - 725m







Kirche in Maria Langegg







 24.08.2017
Oberarnsdorf - Rossatzbach
19 km - 879 Höhenmeter ⬆ und 862 Höhenmeter ⬇

Heute bin ich etwas früher gestartet, da ich ein paar Kilometer und Höhenmeter mehr als die gestrigen Tage vor mir hatte. Um 8.15 Uhr ging es bereits los, an Weinbergen an der Donau entlang.



 Hinter Hofarnsdorf bergauf und durch einen Hohlweg durchs Kupfertal - immer bergan.






Kreuzberg  - 597m





Auf den bin ich hier jeden Tag gestoßen


Weiter ging es bergauf bis zum Seekopf - 671m und seinem 25m hohen Aussichtsturm, vor dem ich zuerst etwas Respekt hatte - Leitern sind nicht so meins.



Aber dann musste ich doch nach oben.



Und weiter durch den Wald zur sog. Hirschwand




Es war gar nicht so schwer - Seilversicherungen mag ich eh am liebsten.




Und weiter ging es meist bergab, aber auch ab und an wieder berghoch.








Blick auf Dürnstein


Wieder in der Zivilisation ging es durch den  Ort Rossatz und anschließend zwischen Obstgärten und Donauaue nach Rossatzbach.

25.08.2017
27km - 825 Höhenmeter ⬆ und 843 Höhenmeter ⬇

In der letzten Nacht ist es kaum merklich kühler geworden und da ich Einiges vor mir hatte, ging es auch schon um 08.15 Uhr los.
Erst durch Rossatzbach und dann wie auch bereits die letzten Tage berghoch - knapp 300 Höhenmeter durch den schattigen Wald zum Pemexel-Gipfelplateau.

Auf was man hier alles stößt.






Über Waldwege bis kurz vor den Ort Oberbergern.




Nun hatte die Sonne kein Erbarmen mehr, erst über Feldwege und dann Asphalt zum Ort Unterbergern.


Dem ist nichts hinzuzufügen.




Hier sieht man schon die prachtvolle Klosteranlage Stift Göttweig - noch ein langer und schweißtreibender Weg lag vor mir.



Kapelle in Steinaweg


Und noch einmal ungefähr 200 Höhenmeter nach oben zum Stift Göttweig mit einem herrlichen Ausblick.





Die Kirche





Und dann führte der Weg auch wieder bergab ...



in den Ort Furth mit seiner Pfarrkirche


Blick zurück zum Stift Göttweig


Über alsphaltierte Hohlwege und an Weinbergen - die blauen Trauben schmecken schon lecker - vorbei zu meinem heutigen Zielort Mautern.

26.08.2017
Mautern - Krems - Dürnstein
16km - 625 Höhenmeter ⬆ und 616 Höhenmeter ⬇

Das Zimmer, das ich in Mautern gebucht hatte, würde ich keinem anderen Menschen für lau anbieten. Der Gasthof zum grünen Baum ist Anfang der 70er stehen geblieben ... aber: der Service, das Essen und das Frühstück bestens!
Noch etwas zur Lage des Gasthofs gegenüber des Rathauses und in der Nähe einer Kirche. Der Wecker ist hier überflüssig - was die Glocken um 6 (!!!) Uhr für einen Lärm veranstalteten, das war unglaublich.
Nach einem ausgiebigen Frühstück bin ich um kurz nach 9 Uhr gestartet. Der Weg führte über die Donaubrücke nach Krems.
Nun gehe ich auf der anderen Seite der Donau im Prinzip wieder zurück.






Die Donauuniversität


Ein kleiner Trampelpfad etwas oberhalb von Krems führte mich in die Weinberge
zu Asphalt- und Feldwegen mit Blick auf die Donau.
Blick zurück zur Donaubrücke und rechts auf dem Berg ist das Stift Göttweig  (da war ich gestern) zu sehen.



Ob es Kunst ist oder weg kann, kann jeder selbst entscheiden. Von diesen Kunstobjekten stehen entlang des Wanderweges eine ganze Menge. Ich habe nur ein paar hier gepostet.







Franzosendenkmal


Kurz vor Dürnstein führte dann ein schmaler Fußweg an Busch- und Waldhängen mit Blick auf die Ruine Dürnstein zum Kremser Tor und in die Altstadt von Dürnstein.




 Bitte setzen!




Es ging auch ohne


Die Ruine Dürnstein ist das erste Etappenziel meiner morgigen Wanderung.


27.08.2017
Dürnstein - Weißenkirchen
16 km - 878 Höhenmeter ⬆ und 876 Höhenmeter ⬇

Da ich nicht direkt in Dürnstein übernachtet habe, musste ich den Bus, der um 09.30 Uhr fahren sollte, nehmen. Ich bin ja jetzt schon das ein oder andere mal mit dem Bus hier gefahren: den Nobelpreis für Pünktlichkeit bekommen sie schon mal nicht.

Der Anstieg zur Ruine war gar nicht sooo steil, mussten doch die ganzen Touris mit ihren Sandalen und anderem ungeeigneten Schuhwerk irgendwie da hoch und wieder runter kommen.





 Und weiter ging es berghoch.



Die nächsten zwei Stunden wurde es vom Weg her etwas langweilig.




Und keine Sitzgelegenheit weit und breit - so dass ich mal ein kleines Stück zu einem Hochsitz in den Wald hineinging.






Ungefähr eine Stunde Gehzeit bis Weißenkirchen noch - der Weg wurde wieder schmaler und abwechslungsreicher und bot einige Ausblicke auf die Donau.




Weißenkirchen




Und statt Bonbon auf dem Kissen Fruchtgummi-Marillenherzerl!


28.08.2017
Weißenkirchen - Spitz - Mühldorf
22 km - 984 Höhenmeter ⬆ und 839 Höhenmeter ⬇

Heute mussten es gleich zwei Etappen sein, was aber absolut machbar war.
Das Gewitter, was sich gestern Abend ankündigte, blieb aus, so dass es heute meist bewölkt, aber auch schwül war.

Bei den Wegen war heute alles dabei: Asphalt, breite und schmale Waldwege sowie Pfade mit Wurzeln und Steinen.













Blick durch das Rote Tor - eine ehemalige Verteidigungsmauer aus den Schwedenkriegen - auf die Kirche in Spitz



Am Marktplatz in Spitz


Nun  führte der Weg abseits des Donautals nach Mühldorf


Blick auf die gegenüber liegende Donauseite - die Hirschwand.



Am rechten Bildrand: Ruine Hinterhaus


Treppengeranien








Wunderbarer Blick Richtung Donau


Und in die andere Richtung




Ich hoffe, dass das politisch noch korrekt ist - man beachte, ich befinde mich in Österreich.



Burg Oberanna - das Tor war geschlossen und es sah so aus, als wäre es schon länger nicht mehr geöffnet worden.


29.08.2017
Mühldorf  - Maria Laach - Aggsbach-Markt
20 km - 937 Höhenmeter ⬆ und 1083 Höhenmeter ⬇

Nach einer guten Nacht auf der besten Matratze bisher - Gasthof zum weißen Rössl - und einem leckeren Frühstück führte der Weg  gleich fast 300 Höhenmeter berghoch zum größten Teil durch den Wald zum Berg Trenning (628m).






Dann wieder bergab auf 450m.







So, und nun die zweite Bergetappe zum Jauerling (960m)








Blick auf die Donau vom Jauerling-Nordgipfel


Am Jauerling-Südgipfel; Turnvater Jahn lässt grüßen.


ORF-Sendemast und 38 Meter hoher Aussichtsturm.


165 Treppenstufen führten nach oben.


Traumhafter Blick von oben



Weiter über Feldwege, durch Wald und an Wiesen vorbei nach Maria Laach.





Blick auf Maria Laach


Marktplatz Maria Laach


Erst wieder bergauf, dann bergab nach Aggsbach-Markt; und zwischendurch ein toller Ausblick auf die Donau.





Jetzt muss ich noch etwas zu meiner Unterkunft - Pension Zum Kranz - loswerden: Zimmer ok, das Personal sehr unfreundlich. Das hatte ich bereits aus Internetbeiträgen, die schon mehrere Jahre zurück lagen, gelesen. Um so netter ist die Inhaberin des kleinen Supermarktes, die mir zum Abendessen die Kneipe am Campingplatz empfohlen hat.

Morgen ist mein letzter Wandertag in der Wachau, der mich zurück nach Emmersdorf zu meinem hoffentlich unversehrten Auto führt. Von da aus werde ich meinen Mann, Mike, am Flughafen in Wien abholen, um noch ein paar Tage gemeinsam in Wien zu verbringen.

30.08.2017
Aggsbach-Markt - Emmersdorf
15 km - 611 Höhenmeter ⬆ und 607 Höhenmeter ⬇

Wie nicht anders zu erwarten führte der Weg erst einmal bergan von 207m auf 475m.

In Aggsbach-Markt



Schöner Weitblick



Durch Felder, Wiesen und Christbaumkulturen




Hölzerner Glockenturm in Zintling












Blick auf Emmersdorf  - im Hintergrund ist das Stift Melk zu sehen.


So, meine Tour ist zu Ende  - der Welterbesteig Wachau, der meist mit 14 Etappen beschrieben ist, ist bei guter Kondition und vorheriger Organisation der Übernachtungen gut in zehn Tagen machbar.
Ich hatte sehr viel Glück mit dem Wetter  - keinen einzigen Regentropfen.
Mir bleibt zu guter Letzt nur ein großes Dankeschön an alle Leser zu richten.
👏👏👏👏👏👏👏👏👏👏👏👏👏👏👏👏👏